Wieso sprechen heute so viele Organisationen und Unternehmen von "Agilität" (agilis = beweglich)?

Die Antwort kommt als ein Akronym in Form von VUKA daher (engl. VUCA). Volatilität (volatility), Unsicherheit (uncertainty), Komplexität (complexity) und Ambiguität (ambiguity) treten nicht nur einzeln auf, sondern wechselseitig, paarweise und gleichzeitig. Hinter diesen Kennzeichen verbirgt sich die Tatsache einer immer weniger planbaren Geschäftswelt sowie einer Welt, deren bisherige Zusammenhänge keine Gültigkeit mehr haben.

So beschreibt die Volatilität stark ausgeprägte Schwankungen bestimmter Faktoren innerhalb definierter Zeiträume. Der Begriff wird häufig in Zusammenhang mit dem Aktien- und Kryptowährungsmarkt verbunden. Ist eine Aktie oder Währung volatil, unterliegt sie hohen Schwankungen zwischen positiven und negativen Entwicklungen.

Aus diesen Schwankungen entstehen größere Unsicherheiten. Denn trotz ausgefeilter mathematischer Modelle für Risikoanalysen und Prognosen sind immer weniger wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge vorhersehbar. Das waren sie natürlich noch nie so richtig, aber gerade durch eine digitale und schnelllebige Arbeitswelt ändern sich Arbeitsplätze und gesellschaftliche Systeme stetig. Ändert sich ein Faktor in einem System, wie zum Beispiel die Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen, verändern sich andere Faktoren mit.

Ändern sich mehrere Faktoren gleichzeitig, so erhöht sich die Komplexität des Systems. Häufige Veränderungen innerhalb eines Systems bedingen zudem eine Mehrdeutigkeit von Situationen, woraus unterschiedliche Bewertungen für ein und dieselbe Sache resultieren. Auf diese Weise entsteht eine Doppeldeutigkeit, eine Ambiguität, die falsche Interpretationen von Sachverhalten und damit die Unsicherheiten eines Systems erhöhen.